Als nicht-binäre Person kannst du jedes Pronomen verwenden, das sich für dich gut anfühlt. Manche nicht-binäre Menschen benutzen binäre Pronomen wie er/ihm oder sie/ihr – sie sind deswegen nicht weniger queer oder weniger enby. Viele benutzen geschlechtsneutrale Pronomen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel:
es/ihm
Das einzige geschlechtsneutrale Pronomen in der dritten Person Singular, das es in der deutschen Sprache gibt. Leider wird es oft abwertend gegenüber queeren Menschen verwendet, daher sollten wir es (wie eigentlich alle Pronomen) nur für die Menschen nehmen, die das möchten. Manche Enbys benutzen es/ihm nämlich gerne.
Das ist Özge. Es lacht. Die Katze hat ihm ein Spielzeug gebracht. Ich kenne es und seine Katze schon lange.
they/them
Das Pronomen wird ähnlich wie im Englischen benutzt, aber mit Singular-Verben im Deutschen.
Das ist Özge. They lacht. Die Katze hat them ein Spielzeug gebracht. Ich kenne them und their Katze schon lange.
dey/denen
Die eingedeutschte Version von they/them. In einer Umfrage von 2022 meinte die Mehrheit der nicht-binären„Nicht-binär“ ist ein Überbegriff, der Menschen beschreibt, die sich jenseits, außerhalb oder zwischen den angenommenen binären Geschlechtern (weiblich und männlich) verorten. Manche nicht-binäre Personen verstehen sich auch als trans*, andere wiederum als ausschließlich nicht-binär. Teilnehmer*innen, dass sie dieses Pronomen benutzen. Das entspricht auch unserem Eindruck, dass dey/denen sowie they/them aktuell die beliebtesten nicht-binären„Nicht-binär“ ist ein Überbegriff, der Menschen beschreibt, die sich jenseits, außerhalb oder zwischen den angenommenen binären Geschlechtern (weiblich und männlich) verorten. Manche nicht-binäre Personen verstehen sich auch als trans*, andere wiederum als ausschließlich nicht-binär. Pronomen im Deutschen sind.
Das ist Özge. Dey lacht. Die Katze hat denen ein Spielzeug gebracht. Ich kenne dey und deren Katze schon lange.
Es gibt noch eine Version, die ein bisschen anders genutzt wird, näher dran an they/them:
Das ist Özge. Dey lacht. Die Katze hat demm ein Spielzeug gebracht. Ich kenne dey und deren Katze schon lange.
sier/siem oder auch xier/xiem
Eine Kombi aus sie/er und er/ihm.
Das ist Özge. Sier lacht. Die Katze hat siem ein Spielzeug gebracht. Ich kenne sien und siere Katze schon lange.
Oder mit x geschrieben:
Das ist Özge. Xier lacht. Die Katze hat xiem ein Spielzeug gebracht Ich kenne xien und xiere Katze schon lange.
en/em
Das ist Özge. En lacht. Die Katze hat em ein Spielzeug gebracht Ich kenne en und ens Katze schon lange.
nin/nim
Das ist Özge. Nin lacht. Die Katze hat nim ein Spielzeug gebracht Ich kenne nin und nims Katze schon lange.
alle Pronomen oder wechselnde Pronomen
Der Vorteil hieran ist, dass dein Umfeld keine Neopronomen lernen muss, also Pronomen, die es so im Deutschen früher noch nicht gab. Der Nachteil ist, dass sich die Mitmenschen dann doch oft auf den Pronomen ausruhen, die sie bisher von dir kannten.
Das ist Özge. Er lacht. Die Katze hat ihr ein Spielzeug gebracht. Ich kenne Özge und deren Katze schon lange.
keine Pronomen
Dann benutzt dein Umfeld immer deinen Namen.
Das ist Özge. Özge lacht. Die Katze hat Özge ein Spielzeug gebracht Ich kenne Özge und Özges Katze schon lange.
Pronomen aus weiteren Sprachen
Sprichst du mehrere Sprachen? Dann könntest du schauen, ob es in diesen Sprachen geschlechtsneutrale Pronomen gibt und sie ins Deutsche einbauen. Sprichst du zum Beispiel Türkisch? Dann könntest du Pronomen daraus ins Deutsche übernehmen.
Wichtig ist aber: sei vorsichtig mit Sprachen, mit denen du selbst nicht viel zu tun hast und deren Sprecher*innen von Diskriminierung betroffen sind, zum Beispiel von Rassismus. Dann halte dich lieber an andere Pronomen.
Hier ein Beispiel für das türkische Pronomen o/ona:
Das ist Özge. O lacht. Die Katze hat ona ein Spielzeug gebracht. Ich kenne onu und onun Katze schon lange.
Das waren bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten! Auf dieser Seite findest du noch viele weitere nicht-binäre Pronomen. Mit der Webanwendung DREO können du oder deine Freund*innen und Familie verschiedene Neopronomen üben.
Wenn du dich entscheidest, deine bisherigen Pronomen zu ändern, bekommst du wahrscheinlich ein paar nervige Reaktionen, etwa:
- wiederholte Nachfragen, wie das Pronomen funktioniert
- Beschwerden, dass das Pronomen angeblich nicht schön klinge oder dass es anstrengend zu benutzen sei
- Leute, die es nicht hinbekommen (wollen), dein Pronomen richtig zu benutzen
Dann hilft es, sich eine Gruppe aus queeren Freund*innen oder guten Verbündeten zu suchen, die dich bestärken und deine Pronomen unhinterfragt richtig nutzen. Dort kannst du deine Energie wieder auftanken. Du kannst nichts dafür, dass in Deutschland nicht-binäre Menschen Jahrtausende lang unsichtbar gemacht wurden und die Sprache daher keine etablierten nicht-binären„Nicht-binär“ ist ein Überbegriff, der Menschen beschreibt, die sich jenseits, außerhalb oder zwischen den angenommenen binären Geschlechtern (weiblich und männlich) verorten. Manche nicht-binäre Personen verstehen sich auch als trans*, andere wiederum als ausschließlich nicht-binär. Pronomen hat. Sei stolz auf dich, dass du die Sprache anpasst, um du selbst zu sein.
Alex M. Gastel