Porträt Mathieu

CN: Sprechen über Erfahrung von Transfeindlichkeit und Umgang damit

Porträtfoto Mathieu


Name: Mathieu
Alter: Mitte Zwanzig
Pronomen: er oder mein Name

Falls du Label für dich verwendest, welche sind das?

Mathieu

Nicht-binär, trans maskulin.

Vor wie vielen Jahren war trans*/nicht-binär Sein zum ersten Mal für dich Thema?

Mathieu

Oh Gott. Ich muss mal kurz überlegen, ich glaube das ist fast 10 Jahre her, so 8-9 Jahre.

Erinnerst du dich an einen spezifischen Moment von innerem Coming Out, in dem du gemerkt hast, dass du vielleicht trans*/nicht-binär bist? Wie war das für dich?

Mathieu

Also ich habe ganz lange daran gezweifelt ob das für mich in Frage kommt. Aber dann bin ich einfach mal zu so einem trans Treffen bei mir in der Umgebung gegangen. Also erstmal bin ich zu so einer trans Beratungsstelle, die hat vor diesem Treffen am gleichen Ort stattgefunden. Danach bin ich dann zu dem Treffen gegangen und habe so ein bisschen mit den Leuten da geredet. Da hab ich mich dann wohl gefühlt und habe gemerkt, das passt irgendwie und dass ich mich auch so fühle.

Wie gehst du mit Transfeindlichkeit im Alltag um?

Mathieu

Ah, das ist schwierig. Ich wurde auch schon mal verbal angegriffen und ich versuch das irgendwie so in Community zu verarbeiten und auch mit meiner Therapeutin. Also ich gehe damit so um, dass ich da mit Leuten drüber rede, die gerade Zeit für mich haben. Und manchmal gehe ich auch mit Humor damit um, wenn eine Situation einfach sehr skurril ist.

In welchen Communities fühlst du dich zuhause? Warum?

Mathieu

Also ich fühle mich in der trans Community zuhause. Ich fühle mich auch in ableismuskritischen Zusammenhängen, also meistens auch queere Behindertengruppen wohl. Und, mittlerweile blüht das auch in Deutschland ein bisschen auf: Räume für queere mehrgewichtige oder fette Menschen. Da fühle ich mich auch wohl.

Wenn du der trans* Community ein magisches Geschenk machen könntest, was wäre das?

Mathieu

Oh Gott, dieses TSG abschaffen!

Was würdest du jungen Menschen, die sich mit dem eigenen trans*/nicht-binär Sein beschäftigen, gerne sagen?

Mathieu

Ich glaube, wenn man sich sehr lange damit beschäftigt und sich nicht sicher ist, dann ist das eigentlich schon ein großes Zeichen, dass man trans oder nicht-binär ist. [lacht] Also das heißt natürlich nicht unbedingt pauschal, dass das so ist. Aber es ist halt in vielen Fällen so und ich wünsche den Leuten viel Kraft auf deren Weg, weil es ist nicht immer einfach!